Dienstag, 9. August 2016

Miniriff Korallenzucht

Zu Besuch bei Miniriff Korallenzucht – Jürgen Schmitt

Diesen Bericht kann ich nicht wie andere Besuchsberichte mit den Worten „In den vergangenen Tagen war ich mal bei….“ beginnen. Denn bei Miniriff in Mendig bin ich seit Jahren Stammkunde.

Jürgen hat mich vom Start meines Hobbys an beraten und mit allem versorgt, was ich für mein Becken benötigte. Er ist seit 35 Jahren Aquarianer und seit über 10 Jahren selbstständiger Meerwasser Fachhändler.  Sein Fachwissen ist äußerst groß und man erhält bei ihm immer Hilfe und Unterstützung, wenn diese gefragt ist.



Das Sortiment im Miniriff beinhaltet Korallen aller Art, Fische, Wirbellose und Zubehör. Hervorzuheben ist dabei, dass nicht nur die Korallenauswahl sehr groß ist, sondern auch die Qualität aller Tiere immer auf hohem Niveau stattfindet. Auch beim Zubehör blickt man ausschließlich auf Qualitätsprodukte. Tiere wie auch Zubehör sind immer äußerst fair kalkuliert.



Die Zucht- und Verkaufsanlage umfasst ca. 1000 Liter und wird mit den ATI Essentials und Sangokai versorgt. Beleuchtet wird mit LED in den Farben Blau und Weiß. Es gibt insgesamt 6 Verkaufsbecken, die Technikbecken mit Lebendgestein und ein Schaubecken im Wohnzimmer des Hauses.  




Miniriff bietet fast wöchentlich neue Tiere an. Es gibt Import Tiere, eigene Nachzuchten und Tiere von Privatzüchtern. Ein Besuch bei Jürgen Schmitt ist immer empfehlenswert und wird nicht nur mit einem schönen Sortiment, sondern auch mit herzlicher Gastfreundschaft belohnt.




Das Wohnzimmer Schaubecken von Jürgen Schmitt ist ebenfalls immer wieder eine Augenweide. Durch das ständige Fragmentieren zu Ablegern der stark wachsenden Korallen im Becken, ändert sich die Erscheinung des Beckens immer wieder, da die entstandenen Lücken regelmäßig mit neuen Korallen, anderer Arten gefüllt werden. Das Becken hat ein Wasservolumen von ca. 900 Litern und steht seit 6 Jahren. Eine ATI Hybrid beleuchtet die Tiere und Pumpen der Firma Tunze sorgen für die passende Wasserbewegung. Ebenfalls von Tunze ist der Eiweißabschäumer. Versorgt wird das Becken mit den Essentials von ATI und Sangokai Produkten. 


Hier noch ein paar Impressionen:

 








Miniriff Korallenzucht Jürgen Schmitt
Fraukircher Weg 26
56743 Mendig

02652 - 3433

Dienstag, 5. Juli 2016

Der Riffaufbau

Das richtige Gestalten des Riffs ...

...gibt es eigentlich den richtigen Aufbau? Zumindest gibt es komplett falsche Aufbauten!

Wenn wir unser Riff gestalten spielt natürlich unser eigener Geschmack eine große Rolle. Der eine will es flach (Shallow Reef), der andere will freistehende Säulen usw. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Jedoch können wir dabei einiges falsch machen, sofern man kein komplettes Konzept hat und im Vorfeld nicht schon die Folgen des entsprechenden Aufbaus einplant. Denn vom Aufbau des Riffs ist das Strömungskonzept abhängig, die Beleuchtung, die Korallenauswahl, die Fischauswahl und sogar die Förderleistung der Rückförderpumpe, um nur die wichtigsten Kriterien zu nennen.

Ein Riffaufbau sollte im besten Falle locker gestaltet sein und relativ wenig Berührungspunkte mit dem Boden haben, um Gammelecken unter den Steinen bestmöglich zu vermeiden und damit die Strömung möglichst in jeden Winkel des Beckens kommt.
Das ist schon gar nicht so einfach, denn ein Aufbau muss auch stabil sein! In Zeiten von Riffmörtel und Co. ist das aber eine durchaus lösbare Aufgabe. 

Zum Glück ist es in den letzten Jahren zum Trend geworden, diese lockeren Aufbauten zu wählen und geht davon weg, die Steine einfach an der Rückwand aufzutürmen. Mal abgesehen davon, dass das immer aussah wie mit der Schubkarre reingeschüttet, ergaben sich so auch einige Probleme mit der Strömung, Gammelecken etc.

Hier ein Beispiel für einen gelungenen Aufbau

Quelle: Korallenriff.de


Dieser Aufbau ist locker und stellt eine natürlich aussehende Szenerie dar. Es gibt viel Schwimmraum für Fische. Auch an ausreichende Möglichkeiten für das nächtliche Verstecken der Fische wurde gedacht.

Dies ist nämlich ebenfalls enorm wichtig. Denn unsere Fische sollen sich wohl- und sicher fühlen. Das fehlen von ausreichenden Verstecken ist z.B. ein großes Problem bei den Aufbauten, welche auf Riffsäulen setzen. Hier gibt es für die Fische in fast allen Fällen zu wenige Möglichkeiten sich zurückzuziehen, was übrigens auch am Tag wichtig für die Fische ist!


Hier sieht man ein Beispiel für eine Riffsäule. Viele Aquarien sind heute ausschließlich mit solchen Säulen ausgestattet. Wo soll sich in solchen Becken ein Fisch zurückziehen? 

Ebenso sollte man sich die Frage stellen, ob diese oder ähnliche Säulen natürlich aussehen werden. Solche Säulen haben, nach meinen Erfahrungen als Taucher, nichts mit einer natürlichen Riff-Szenerie zu tun und werden auch nachdem Sie mit Korallen bestückt wurden immer noch statisch und künstlich wirken.

Ein weiterer großer Nachteil dieser Säulen ist, dass Sie schwer zu beleuchten sind. Es gibt in aller Regel Probleme mit Abschattungen. Auch die Höhe einer Säule kann komplett falsch gewählt werden. Ist eine Säule zu hoch, sitzen die oberen Korallen im Peak-Bereich der Beleuchtung und die unteren im Schatten der oberen Korallen.

So kommen wir zu einer weiteren Herausforderung beim Gestalten des Aufbaus. Viele machen den Fehler und gestalten Ihren Aufbau nach einem vor dem geistigen Auge befindlichen Bild. Dabei kommt es fast immer zu folgendem Fehler. Der Aufbau wird wie ein fertiges Riff gestaltet. Kommen dann die Korallen hinzu, ergibt es sich oft, dass der Aufbau zu hoch, zu breit etc. ist. Mit fortschreitendem Korallen Besatz hat unser Riff dann immer weniger mit dem Wunschbild unserer Planung zu tun. Auch die meißten fertigen Riffsäulen und angebotenen Komplettaufbauten beinhalten diesen Fehler.


Hier sieht man ein schönes Beispiel dafür. Der Aufbau sieht aus, wie ein fertiges Riff. Wo sollen hier im oberen Bereich die Korallen noch sinnvoll platziert werden? Alle verwendeten Platten waren mal Korallen, wie man sieht. Im fertigen Aquarium sollten diese Platten aber eigentlich auch von Korallen dargestellt werden. Jetzt sieht der Aufbau aus, wie ein Bücherregal und einmal mit Korallen besetzt, wird das Becken einem Setzkasten ähneln. Falls der Besitzer dieses Beckens sich hier wieder erkennt, ich möchte Sie nicht persönlich angreifen.

Zusätzlich wird es schwer sein, dieses Becken vernünftig zu beströmen. Lobenswert ist jedoch, dass es viele Rückzugsmöglichkeiten für die Bewohner gibt.





Nochmal zum ersten Bild. So kann ein solcher Aufbau später aussehen. Natürlich und ausgewogen besetzt. Ein Bild, welches auch so im Meer zu finden sein könnte und das sollte unser Ziel sein. 





Ein guter Aufbau hat folgende Eigenschaften:

- lockere, natürliche Erscheinung
- bietet ausreichende Möglichkeiten zum Rückzug für die Bewohner des Beckens 
- hat wenige Berührungspunkte mit dem Boden, ist trotzdem stabil
- lässt eine komplette und wenig gebremste Beströmung zu 
- gewährleistet durch gute Durchströmung den Abtransport von Detritus etc.
- lässt eine flächige Ausleuchtung zu
- ist nicht zu hoch gebaut und lässt Korallen-Wachstum zu
- bietet die Basis für ein fertiges Riff nach Wünschen des Aquarianers

Man sagt mir ein gewisses Talent beim Gestalten eines Riffs nach. Gerne biete ich meine theoretische und praktische Hilfe beim Aufbau oder auch Umbau an. Sprecht mich gerne an!

Ich hoffe ich konnte Euch ein wenig inspirieren und unterhalten...





Nachtrag: Die Firma Riff-Royal aus Neuwied baut Säulen und Aufbauten auf Kundenwunsch. Man hat mir versichert, dass man alle nötigen Kriterien für einen sinnvollen Aufbau beherzigt und fast alle Kundenwünsche erfüllt werden können.




Hier ein Beispiel eines Kundenauftrages, mit rückseitig eingebauten Versteckmöglichkeiten für Fische







Mittwoch, 22. Juni 2016

aktueller Stock

Hier ein kleines Update vom aktuellen Bestand. 

Im SPS Bereich sind übrigens noch mehr Ableger verfügbar!



Montag, 13. Juni 2016

Dinoflagellaten Teil 2

Die Zeit nach den Dinos...

...und was nun zu tun ist. 

Im normalen Verlauf einer Dinoflagellaten Infektion eines Aquariums hat das Becken verschiedene Stadien durchlebt, welche das Milieu ordentlich durchgeschüttelt haben.

Im Regelfall sah das so aus:

- alles scheint in Ordnung, aber es stimmt bereits was nicht - das System ist schon gestört
- erste braune Beläge sind sichtbar; es wird abgewartet und beobachtet
- die Beläge werden mehr; das Becken steht nicht mehr so gut
- Diagnose; konservative Bekämpfung mit Kalkwasser, Lichtentzug und Co. wird versucht
- es wird schlimmer; Dino X oder ähnliches Produkt wird eingesetzt und nach ca. 20 Tagen sind keine Dinos mehr sichtbar.

Nun muss dafür gesorgt werden, dass die Bedingungen im Aquarium schnellstens wieder verbessert und stabilisiert werden. Zuerst wird mit einer guten Aktivkohle gefiltert, um schädliche Stoffe aus dem Wasser zu entfernen. Dieser Vorgang sollte mindestens 3 Tage dauern. Ich persönlich rate generell zu einem moderaten Dauereinsatz von Aktivkohle.

Zusätzlich würde ich 2-3 große Wasserwechsel machen. Ich halte jeweils 15-20% für passend und rate zu einem guten Standard Salz, kein Pro Salz.

Weiterhin sollten alle wichtigen Grundwasserwerte bestimmt werden und entsprechend eingestellt werden. Oft sind folgende Werte nach oben verschoben:

Karbonathärte, Kalzium, Magnesium , Ammonium, Nitrit, Nitrat, Phosphat.
Die Wasserwechsel helfen hier aber schon ein wenig.

Die Beleuchtungszeit wird ebenfalls wieder auf das gewohnte Niveau gebracht. Langsames anpassen nach oben halte ich für nicht zwingend nötig, denn die Korallen und ihre Zooxanthellen haben nun lange genug auf ausreichende Lichtversorgung verzichtet. Wer aber auf Nummer sicher gehen will und eventuellen Licht-Stress vermeiden will, kann die Beleuchtungszeiten in 2 Tagesabständen anpassen.

Ebenfalls ist es sehr wichtig die Bakterienpopulation des Systems zu "erneuern" bzw. zu stärken. Wie im ersten Artikel beschrieben, geht es hier um die Basis, welche gesund und stark erhalten werden muss. Ich rate zur Verwendung von Bakterien eines Markenanbieters. Diese würde ich in der vom Hersteller empfohlenen Startdosierung verwenden und nach gegebener Zeit dauerhaft in der Wartungsdosierung verwenden. Zusätzlich kommt ein Nährstoff-Produkt für die Bakterien in angemessener Form zum Einsatz.

Es ist extrem wichtig Stabilität und Konstanz in das Milieu zu bekommen und vorher gemachte Fehler oder Nachlässigkeiten zu vermeiden. Es gilt spätestens jetzt, die Technik und das Versorgungskonzept des Aquariums auf den Prüfstand zu holen und eventuelle Verbesserungen umzusetzen. Im technischen Bereich sollten folgende Komponenten auf ihre, für das Aquarium passende, Funktion geprüft werden:

- Beleuchtung inkl. Leuchtmittel
- Strömungspumpen und Strömungsbild
- Eiweißabschäumer: Zu groß? Zu klein? Zu nass eingestellt? Zu trocken eingestellt?
- Förderpumpe und Fördermenge (Algen-Refugien vorhanden?)
- Medienfilter (falls vorhanden): Durchflussmenge? Passende Filtermedien?
- kein Medienfilter? Mal drüber nachdenken, ob es vielleicht Sinn macht.
- Nachfüllautomatik (falls vorhanden), falls nicht müssen Salinitätsschwankungen trotzdem vermieden werden


Checkliste zur Stabilisierung des Systems:

- Aktivkohle einsetzen
- Wasserwechsel durchführen
- Grundwasserwerte messen und anpassen
- Beleuchtung auf normales Niveau bringen
- Bakterien wie bei Neustart eines Beckens einsetzen 
- Bakterien und Nährstoffpräpearate in die Dauerpflege einbinden
- Einwandfrei arbeitende Technik gewährleisten
- Optimale Versorgung der Mengen-  und Spurenelemente gewährleisten
- das Becken genau beobachten

 All diese Maßnahmen sollten in einem sehr kurzen Zeitfenster stattfinden, die Checkliste stellt keine Reihenfolge dar!

Viel Erfolg....

Donnerstag, 2. Juni 2016

Dinoflagellaten

Alptraum Dinoflagellaten

Auf Wunsch einiger Leser möchte ich dieses Thema aufgreifen. Was ich schreiben werde, beruht leider auf eingehenden eigenen Erfahrungen, aber auch auf der Korrespondenz mit 2 Herstellern von Behandlungsmitteln und intensivster Recherche im Internet, einschließlich diverser amerikanischer Foren.

Ich sage nicht, dass meine Meinung ausschließlich richtig ist oder sein soll. Es geht lediglich um meine praktischen Erfahrungen und erlerntes Wissen. Da es nie die eine und einzige Lösung gibt, gibt es sicherlich auch noch Handlungsansätze, welche hier unerwähnt bleiben.

So, nun zum Thema. Wie die Überschrift schon sagt, sind Dinoflagellaten ein Alptraum für jeden Meerwasseraquarianer. Auch mich hat es schon zweimal erwischt und beim ersten mal hat das Spiel ein komplett mit Steinkorallen besetztes 500 L Becken erledigt. Damals habe ich aus Unwissenheit und schnellem Aktionismus aber auch einiges falsch gemacht und so den Crash mit verschuldet. Beim 2. mal wusste ich einiges schon besser zu bewerten und konnte die Plage schnell in den Griff bekommen. 

So sieht ein Dinobefall aus :
Bildquelle: Archiv-Korallenriff

Weiter oben schrieb ich, dass es nie die eine Lösung gibt und das stimmt auch. Eines haben aber fast alle geplagten Becken gemeinsam - die Ursache für die Dinos. Diese Gemeinsamkeit ist zwar nicht in jedem Fall 1:1 die Selbe, aber es gibt immer Parallelen bei den befallenen Becken. Diese Gemeinsamkeit ist das gestörte biologische Gleichgewicht im Aquarium. Das hört sich wie eine Floskel an und Unbelehrbare werden jetzt denken "ach, immer dieses Bakterien und Bio-Gleichgewicht Gefasel", aber so ist es nun mal. Sich bei Problemen wegducken und auf Besserung hoffen bringt nichts und bei Dinoflagellaten schon lange nicht!

Sind Sie nämlich erst einmal deutlich sichtbar und haben eine gewisse Populationsdichte erreicht, ist schnelles Handeln gefragt. Wer es mit konservativen Methoden, wie beispielsweise PH Wert Anhebung durch Kalkwasser, Lichtentzug etc. versuchen will, dem Wünsche ich viel, nein sehr viel Glück. 

Ich vertrete die Meinung, bei deutlich sichtbaren Dinoflagellaten Befall direkt mit einem der bekannten Behandlungsmittel  zu arbeiten (Dino X von Fauna Marin & Phyco Ex von aqua biotica/Mrutzek). Ich nenne hier nur 2 der 3 bekanntesten Mittel, weil ich von dem dritten Mittel nicht viel halte, ohne dessen Namen zu nennen.

Bitte vor einer Behandlung per Mikroskop sicherstellen, dass es sich auch wirklich um Dinos handelt!! So sieht das unter dem Mikroskop aus: 

Der Einsatz dieser Mittel ist zwar ein massiver Eingriff ins das laufende System, aber das betroffene System ist eh schon massiv gestört und die Nebenwirkungen sind denen der Dinoflagellaten definitiv unterzuordnen. Dinos geben Giftstoffe ab, welche den Lebewesen im Aquarium massiv schaden können.

Wie diese Mittel wirken will ich nur kurz und vereinfacht beschreiben. Solche Mittel basieren auf quartären Amoniumverbindungen, also auf organischen Verbindungen. Diese lagern sich in der Zellmembran der Dinos ein und verhindern die Zellteilung und somit die Fortpflanzung. So ist es dann nur eine Frage der Zeit, bis die Dinos sterben und die Beläge nicht mehr sichtbar sind. Bei beiden genannten Mitteln ist es wichtig genau nach der Anleitung zu arbeiten. Dazu gehört das vorherige entfernen aller Ab- und Adsorber aus dem Becken, die Reduzierung der Beleuchtung auf maximal 6 h und eine gute Abschäumung. Weiterhin muss auf Wasserwechsel und jegliche Zugaben von Spurenelementen verzichtet werden. Das ausgewählte Mittel wird alle 2 Tage eine Stunde nach Abschalten der Beleuchtung dosiert.

Beherzigt man das, ist der Spuk in aller Regel nach ca. 20 Tagen vorbei. Es wird angeraten noch 2-3 mal zu dosieren, nachdem schon keine Dinos mehr sichtbar sind.

Die Behandlung haben wir nun erläutert, aber wo kommen die Biester den her und warum?

Dinos sind in jedem Aquarium vorhanden. Beispielsweise sind die Zooxanthellen unser Korallen Dinoflagellaten! Einige von Euch werden schon einmal beobachtet haben, dass eine Koralle solch dunkelbraune Fäden absondert. Das sind überschüssige Zooxanthellen. Diese Zooxanthellen/Dinos können diesen Vorgang natürlich überleben und so den Start einer Plage bilden. Nämlich dann, wenn ausreichend Besiedlungsraum frei ist und die Bedingungen zur Vermehrung stimmen! 

So sind wir nun wieder beim gestörten Gleichgewicht. Haben wir nämlich in unserem kleinen Riff eine nicht funktionierende Bakterien- und Kleinstlebewesen Fauna, so wird es freien Siedlungsraum auf dem Sand und den Steinen geben. Diese freien Plätze werden dann oft von "Pionierbesiedlern" besetzt, weil diese die Fähigkeit haben sich sehr schnell an sich ändernde Bedingungen anzupassen, bzw. explosionsartige Vermehrungsmöglichkeiten haben. Dazu können Dinos, wie auch beispielsweise Cyanos gehören. Ist ausreichend Platz vorhanden ist der Weg für eine Massenvermehrung quasi geebnet. Es ist also immer sehr wichtig, die biologische Basis des Aquariums zu pflegen und gesund zu erhalten. Es gibt dafür mittlerweile genügend Systeme am Markt, welche uns mit Additiven helfen eine funktionierende Fauna im Becken zu schaffen. Als Beispiel möchte ich hier das Korallenzucht Basis System von Thomas Pohl nennen oder Teile der Produktlinie Sangokai. Beide Systeme setzen auf eine funktionierende Basis, ohne die es nun mal nicht geht.

Natürlich darf man bei all diesen Ansätzen auch das Thema Strömung und Licht nicht vergessen. Gibt es hier Defizite, kann das natürlich ebenso zu Problemen führen. 

Damit Dinos und andere Plagen gar nicht erst auftreten, muss man immer das Gesamtkonzept betrachten und es bestmöglich umsetzen oder halt verbessern, wenn es nötig ist.

Oft treten vor, während oder nach einer Dinoplage auch Cyanobakterien auf. Dies liegt ebenfalls am gestörten System und den damit guten Bedingungen für eine Massenvermehrung einer bestimmten Spezies. Auf Cyanos und deren Bekämpfung gehe ich später einmal genauer ein. Ich möchte aber kurz erwähnen, dass Dinoplagen oft nach einer "falschen" Cyanobekämpfung auftreten. Nämlich dann, wenn Cyanos mit allgemein bekannten "Wundermitteln" bekämpft werden und somit die gesamte Bakterienpopulation des Systems durch Antibiotika vernichtet wird. In dem Fall hat man sich die Dinos geradezu eingeladen. Das muss nicht immer der Fall sein, aber leider ist es viel zu oft so, dass solche Mittel eingesetzt werden und diese Folgen haben. Es liegt aber in unserer Natur den Fehler oder die Ursache immer auf einfache Weise woanders zu suchen oder von sich zu weisen. Da meine Erfahrungen mit der Bekämpfung der Dinos nicht ganz unbekannt sind, werde ich oft um Rat gefragt. In 70% der Fälle hatten die betroffenen im Vorfeld Cyanos und diese entsprechend falsch behandelt. Auch bei mir war das damals so.

Ich beobachte auch oft, dass bei der Dinobekämpfung ungeduldig von einem Mittel zum anderen gewechselt wird. Auch das bringt keinen schnelleren Erfolg, meist sogar einen Rückschlag, da die Nutzer dazu neigen den Weg nicht bis zum Ende zu gehen. Hört man zu früh mit der Behandlung auf und behebt die Ursachen nicht, kommt es oft schlimmer zurück, als es schon war. Dann heißt es oft: Diese Mittel bringen doch alle nichts. Falsch, der Fehler liegt fast immer beim Anwender!

Manch einer mag sich fragen warum ich zu Anfang die amerikanischen Foren erwähnt habe?! Weil dort ausgiebig über die Bekämpfung der Dinos mittels Wasserstoffperoxid berichtet wird. Es mag bei dem ein oder anderen geholfen haben, aber bitte versucht diesen Weg nicht. Es bringt nichts und macht im Umkehrschluss alles nur schlimmer, weil Ihr Zeit verschwendet um das Problem korrekt zu lösen. Ich habe es in meiner Verzweiflung bei meiner ersten Plage ausgiebig versucht und weiß wovon ich spreche.

Treffen kann es aber grundsätzlich jedes Becken und ich habe sicherlich, aber bewusst, nicht jede Möglichkeit dafür beleuchtet. Wichtig ist in jedem Fall eine genaue Diagnose, gezieltes Handeln, Ursachenforschung- und Behebung.

Eines sei noch erwähnt: Die Bekämpfung der Dinos mit besagten Mitteln funktioniert, aber kein Vorteil ohne Nachteil, sagt man so schön. Seeigel und Anemonen werden auf Dauer nicht begeistert sein. Bei mir hat es die Anemone gut verkraftet, mein Seeigel hat aber alle "Stachel" abgeworfen und es zum guten Schluss auch nicht geschafft. Das ist nicht immer der Fall und soll Euch bitte nicht von der konsequenten Behandlung abhalten. Wer einen Seeigel hat, kann diesen vielleicht bei einem befreundeten Aquarianer oder Händler unterbringen, um gänzlich sicher zu gehen. Generell tragen Korallen und Wirbellose durch das Mittel keine Schäden davon. Ausnahmen gibt es natürlich, allerdings sind die Gründe dafür eher in den Nebenwirkungen der Gesamtsituation zu suchen.

Ich habe versucht das Thema eher allgemein zu beschreiben, damit mir beim Lesen keiner einschläft. Ich hoffe das ist mir gelungen. Sollten aber noch Fragen aufkommen, bin ich gerne für Euch ansprechbar.




Mittwoch, 30. März 2016

Nanobeleuchtung

Aqua Illumination  - AI Prime 

Diese LED Lampe des amerikanischen Herstellers Aqua Illumination hängt seit ein paar Wochen über meinem Ablegerbecken. Ich möchte Euch kurz meine ersten Eindrücke vermitteln und mein Fazit nach den ersten Wochen.

Beim Auspacken geht der Spaß schon los. Ein sehr wertiger Karton wird geöffnet und die Lampe kommt zum Vorschein. Sobald ich die Lampe ausgepackt hatte, drängte sich mir der Vergleich zu Produkten der Firma Apple auf. Die Verpackung, das Lampen Design und die tolle Haptik der Lampe sprechen eine eindeutige Sprache.

Der erste Eindruck war also sehr gut und der kleine Junge in mir hatte Spaß!

Natürlich musste die Lampe schnellstens auf das Ablegerbecken. Ich hatte mich für den höhenverstellbaren Tank Mount als Befestigung entschieden. Dieser wird als Zubehör optional geliefert und ist ebenfalls sehr gut konzipiert. Man erhält eine wirklich wertige Halterung aus gebürstetem Aluminium (optional auch in Schwarz erhältlich), welche mit einem Kunststoffhalter und Arretierungsschraube am Beckenrand befestigt wird. Da mein Ablegerbecken nur eine Glasstärke von 4mm hat, habe ich zwischen Schraube und Glas noch ein Stück Acrylglas positioniert, um den Druck ein Wenig zu verteilen. Sicher ist sicher!



Nachdem die Lampe innerhalb von nur wenigen Minuten montiert war, musste diese noch eingerichtet werden. Es gibt nämlich keinen Einschalt-Knopf. Alles ist per W-LAN einzustellen und man hat die Wahl mittels der kostenfreien AI App. per PC, Handy oder Tablet zu steuern. Da mein PC die Lampe nicht finden konnte und meine Ungeduld mich fasst in den Wahnsinn trieb, stellte ich alles mit dem Tablet ein. Handy und Tablet erkannten die Lampe sofort, lediglich der PC wollte nicht so recht. 


Mit wenigen Fingertips war die Lampe installiert und über meinen Router ins Hausnetzwerk eingebunden. Nun kann ich jederzeit an die Lampe ran und auch ein Fernzugriff ist möglich, denn mit der innovativen App. kann ich die Lampe auch steuern, wenn ich nicht zuhause bin - sehr wichtig ;-)

Was aber gut ist, ist die Tatsache, dass die App. auf eine Webkamera zugreifen kann, wenn man das möchte. Das wiederum halte ich für eine wirklich coole Idee.

Die App. ist generell sehr innovativ in Ihrer Bedienung. Sie ist absolut selbsterklärend und bietet einige Programmier Möglichkeiten. Beispielsweise kann ich einfach per Kelvin-Scala meine Lichtfarbe programmieren. Natürlich kann ich auch alle 7 Farben der Lampe einzeln einstellen. Man hat die freie Wahl. Wettersimulationen sind ebenfalls möglich und es gibt ein Aklimatisierungsprogramm für die Korallen.


Die Lampe ist, für meinen Geschmack, optimal für Becken bis max. 60 Liter geeignet. Die Ausleuchtungsfläche kann man beruhigt bis 50 x 50 cm wählen. Der Hersteller gibt hier 45 x 45 cm an. 

Der Lüfter läuft nach dem 1. Update der Lampe nur noch dann, wenn er benötigt wird und selbst dann ist er fast unhörbar. TOP!
Das Update wird übrigens direkt beim Einrichten der Lampe angezeigt.

Da die Lampe mit nur einem Spot arbeitet, empfehle ich diese aber nur bedingt für SPS lastige Becken. Hier dürften Probleme mit Eigen-Abschattungen bei astförmigen SPS auftreten. Bis zu einem gewissen Punkt geht das zwar, aber optimal ist das dann nicht mehr. Bei gemichten Nano´s empfehle ich die Lampe aber ohne Einschränkung!

Fazit:

Wer eine Nano-Beleuchtung sucht und etwas wirklich gutes möchte, ist mit der AI Prime gut unterwegs. Meine Lampe habe ich bei Miniriff - Jürgen Schmitt gekauft und bedanke mich an der Stelle nochmal für die unkomplizierte Umsetzung und die gute Beratung. 

Die Lichtfarbe ist klasse einzustellen und lässt kaum Wünsche offen. Kritisch wird es mit dem Farbspiel nur, wenn man an die Grenzen der Ausleuchtungsfläche bzw. Beckengröße geht. Wenn man beispielsweise ein Becken ab 50 Liter aufwärts beleuchten will, benötigt man schon die volle Leistung der Lampe (40W reine Lichtleistung). Die Lichtfarbe liegt dann bei ca. 12000 K und mehr Blauanteil geht dann halt nicht mehr.


Daten

Maße:     12,4 x 12,4 x 3,4 cm
Gewicht:  430 Gramm
Leistung: 50 W 
40W reine LED Leistung aufgeteilt auf:

4 x Cree XP-G2 Cool White
1 x OSRAM OSLON Deep Red
1 x Cree XP-E2 Green
3 x Cree XP-E2 Blue
2 x OSRAM SQUARE Deep Blue
1 x SemiLED 415 nm Violet
1 x SemiLED 405nm UV

Freitag, 25. März 2016

On Tour

Riff Royal in Neuwied

Vor kurzem war ich zu Besuch bei Volker Gladow in Neuwied-Irlich. Volker betreibt seit Ende 2015 in seinem Wohnhaus einen kleines Meerwasser-Geschäft.

Das Verkaufsbecken hat die Maße 180 x 60 x 35 cm, wobei von der Länge 30 cm für die Technikabteilung abgetrennt sind. Das gesamte System hat ein Volumen von 378 Litern.

Beleuchtet wird mit einer ATi Sirius X6 Lampe. Da maximal mögliche 435 W leicht übertrieben wären, ist die Lampe auf 60% Leistung programmiert. Diese Leistung läuft für 6 Stunden. Vorher und nachher wird über jeweils 2 Stunden hoch- bzw. runter gedimmmt. Als weitere Technik im Becken findet man einen Tunze 9011 Abschäumer, eine Jebao RW8 Strömungspumpe und eine Tunze 6025 Strömungspumpe. Am Überlauf zur Technik filtert Volker über Watte, welche alle 2 Tage getauscht wird. Zusätzlich zum Abschäumer und der gerade erwähnten Grobfilterung, wird mit Kohle im Dauereinsatz gefiltert.


Bei Riff Royal gibt es natürlich auch das nötige Zubehör und Pflegemittel für die Riffaquaristik.

Das Sortiment ist überschaubar, bietet aber alles was man braucht. Meersalz, Pflegemittel, Wassertests, Kleintechnik wie Pumpen und einiges mehr ist am Lager.

Selbstverständlich erfüllt Volker bei den Produktbedürfnissen der Kunden auch Sonderwünsche per Bestellung.




Volker´s Philosophie ist einfach. Er möchte handverlesene Korallen anbieten, welche er beim Großhandel selbst aussucht. Dabei legt er Wert auf eine gewisse Rarität bzw. auf Korallen, welche in Ihrer Art, Farbe und Form vom üblichen Angebot im Handel abweichen. Selbstverständlich hat Riff Royal auch den "normalen Klassiker" im Sortiment, aber der Schwerpunkt liegt bei besonderen LPS Korallen und Krustenanemonen. Sein Korallensortiment wird auch durch private Nachzuchten erweitert. Sehr lobenswert, da so die ein oder andere Naturentnahme vermieden wird.

Bei meinem Besuch bestätigte mir Volker im Gespräch, dass der Trend, hin zu sehr farbigen LPS, weiter anhält. Besonders Acanthastrea Arten laufen gut und hier ist Riff Royal auch sehr gut bestückt. Natürlich kauft der Kunde immer im Mix, aber der Trend zu den farbenstarken LPS geht wohl weiter.

Hier noch ein paar Impressionen


Riff Royal 
Volker Gladow
Wollendorferstraße 7
56567 Neuwied-Irlich
 
0176 - 57613249




Sonntag, 20. März 2016

Kessil Clone LED von Jebao

Jebao AK-60

Die fleißigen Damen und Herren der chinesischen Firma Jebao haben mal wieder zugeschlagen. Die Firma ist seit langem einer der größten Pumpenhersteller und in der Vergangenheit mit dem ein oder anderen Produkt positiv aufgefallen. Angefangen hat die positive Wahrnehmung für mich  persönlich mit der regelbaren RW Pumpenserie und ging dann mit der 6-Kanal Dosierpumpe weiter. Beide Produktlinien werden in Deutschland durch ATI vertrieben und überzeugen mit einem erstklassigen Preis-Leistungsverhältnis.

Nun hat man sich bei Jebao auch der LED Beleuchtung angenommen. Optisch ist die Lampe eine Kopie der Kessil A350/360 und auch das Grundkonzept ist gleich. Von den Leistungsdaten unterscheiden sich beide Lampen aber erheblich. Einen genauen Vergleich spare ich mir aber an dieser Stelle. Es sei jedoch erwähnt, dass die Jebao LED mit max. 63W arbeitet und die Kessil A350 mit 90W. Weitere Unterschiede gibt es u.a. bei der Steuerung, den einzelnen LED Farben und dem Abstrahlwinkel.

Ich selbst habe die RW Pumpen und die Dosieranlage von Jebao im Einsatz und werde folglich auch nicht auf das Kopieren von Produkten eingehen. Was man sich jedoch immer fragen wird; Warum ändert man nicht wenigstens das Gehäuse im Gegensatz zum "Original"? So würde man einigen Vorwürfen aus dem Weg gehen.

Da ich seit langen Jahren im Vertrieb und Marketing tätig bin, kann ich genau dieses 1:1 Kopieren als Strategie erkennen.


Man nutzt die optische Gleichheit als Marketing Strategie. Die genaue
 Kopie spricht eine bestimmte Zielgruppe an - den Schnäppchenjäger und schließt gleichzeitig ganz bewusst bzw. in Kauf nehmend eine andere Zielgruppe aus - den Hochpreiskäufer der die Marke benötigt. Ihr könnt Euch selbst überlegen, welche Zielgruppe größer ist ;-)

So, nun viel Spaß beim stöbern im Netz über die Jebao AK 60.

Sonntag, 13. März 2016

Eifel-Riff Ablegerbecken Teil 2

Die Eifel-Riff Coral-Station ist fertig ;-)

 

Ein paar Tage hat es noch gedauert und mit Fertigstellung der Beckenverkleidung, konnte ich mich nun dem Finetuning widmen.

Entgegen dem fertigen Bild links, gehen wir aber kurz zurück zum Tag der Inbetriebnahme. Die Bakterien hatte ich schon ins Wasser gegeben und ein gutes Kilo Lebendgestein zog nun noch ins Technikabteil ein. Der Tunze 9001 Abschäumer läuft gut, obwohl er noch nicht viel zu tun hat. Trotzdem produziert er Schaum und schnurrt vor sich hin. Die Strömung läuft und die Beleuchtung auch.

Da ich ein Freund des schnellen Besatzes bin, zogen einen Tag nachdem ich das Becken gestartet habe ein paar Testableger ein. Die Wasserwerte stimmten und so sprach nichts dagegen. So versuchte ich es mit einer Euphyllia, einer Krustenanemone und einer Montipora hispida. An diesem Tag schaute ich natürlich gefühlte 1000 mal ins Becken, konnte aber nichts negativ auffälliges entdecken.

Einen Tag später war immer noch alles gut. Alle Korallen zeigten sich in voller Pracht. Für einen Kurzulraub lies ich das Becken nun 2 Tage sich selbst überlassen und wollte nach meiner Rückkehr weitere Ableger einsetzen. Zurück
zuhause waren alle Korallen fit und so wurde aufgerüstet.

Alle meine Ableger zogen ins Becken ein und stehen dort nun seit 5 Tagen bei bester Gesundheit.

Mit der Strömung muss ich noch ein wenig tüfteln, aber das ist ja kein großes Ding. Generell läuft das Becken bis dato stressfrei und macht mir viel Spaß. Eine Einfahrphase ist bis jetzt noch nicht eingetreten, wird aber bestimmt noch kommen. Da ich meine Becken immer nach einer genau definierten Startrezeptur einfahre, könnte ich mir allerdings vorstellen, dass die Einfahrphase eher kurz und schwach eintritt.

Nun hoffe ich, dass sich alles gut stabilisiert und freue mich auf Besuch, in der Hoffnung das meine Zöglinge ein schönes neues Zuhause finden.

Hier noch ein paar Impressionen:







 

Samstag, 5. März 2016

Eifel-Riff Ablegerbecken Teil 1

Die Eifel-Riff Coral-Station :-)

Wie in der Kategorie "Ableger" angekündigt, habe ich ein Ablegerbecken geplant. Hauptgrund dafür war die immer größer werdende Anzahl an Ablegern, welche in meinem Becken geschnitten werden mussten und auch teilweise unfreiwillig bei Wartungsarbeiten im Becken entstanden sind ;-)

Der Bodengrund stand plötzlich voll mit kleinen Ablegern und mein DIY-Ablegerdeck half mir auch nicht lange weiter. Ich bin ein Freund von aufgeräumter Optik im Becken und so musste ein Ablegerbecken her.

Gesagt, getan und somit bestellte ich ein Becken mit den Maßen 50x50x25 cm.


10cm von der Rückscheibe entfernt habe ich mir eine U-Schiene einkleben lassen.

So kann ich eine schwarze Acrylglas Scheibe als Abtrennung zur Technik einschieben und diese für Wartungszwecke auch leicht wieder entfernen. Das gefällt mir besser, als eine eingeklebte Scheibe!

Nun muss die Unterkonstruktion gebaut werden. Aufgabenstellung war zum einen, dass man ins Becken schauen kann, ohne sich bücken zu müssen und zum anderen, dass der Beckenrand hoch genug ist um zu verhindern, dass meine 2 1/2 jährige Tochter etwas ins Becken befördert was da nicht hin soll :-) oder sich am Beckenrand hochzieht und so die ganze Anlage ins wackeln oder sogar kippen bringt.

Also wurde der Unterbau inkl. des Beckens 1,50 hoch gebaut. Benutzt habe ich 44x44 mm Kanthölzer, einige Winkel, 80er Holzschrauben die zusätzlich längs in jede Verbindungsstelle geschraubt wurden, 3 Verstrebungen aus den Kanthölzern und eine 22mm Spanplatte. Da das Becken im unteren Bereich noch verkleidet wird und diese Verkleidung dann mit Silikon versiegelt wird, kann kein Wasser zur Spanplatte vordringen und diese so auch nicht aufquellen. Zur zusätzlichen Sicherheit für meine Tochter habe ich den Schrank noch mit Dübeln an der Wand fixiert.

Hier sieht man die fast fertige Verkleidung des Schrankes. Die angesprochene Verkleidung, welche das Becken ein wenig einfassen wird fehlt hier noch.

Die Acryglas Scheibe habe ich mir beim Kunststoffgroßhändler im Ort zuschneiden lassen und dann nach Vorbild einer AquaMedic Abtrennung geschlitzt und mit einem Loch für die Zirkulationspumpe versehen. Das ging sehr einfach mit einem Holzbohrer und einem Dremel.

Auf den beiden folgenden Bildern sieht man ganz gut die Bohrung und die Pumpe, welche für Zirkulation und gleichzeitig für Strömung sorgt.

 Im Technikabteil kommt dann noch ein Tunze 9001 Abschäumer zum Einsatz, ein 50W Heizstab und eine Nachfüllautomatik.

Außer der Beleuchtung wird es keine weitere geplante Technik geben. Hier habe ich lange überlegt, da ich mich ursprünglich im Low-Budget Bereich bewegen wollte.

Leider konnte ich keine günstige Lampe finden, welche mir gefallen hätte. So habe ich dann ein paar Euro mehr in die Hand genommen und mich für die Aqua Illumination Prime entschieden. Die Lampe wurde mit dem Tank Mount Kit am Becken befestigt und ich muss sagen, dass das eine echt coole Lampe ist. Dazu gibt es aber noch einen eigenständigen Post mit Unboxing Bildern und meinem ersten Eindruck etc.



So, das war es für´s Erste. See you soon bei Teil 2 der Eifel-Riff Coral-Station!