Philosophie

Viele Wege sind möglich, aber nicht alle führen zum Erfolg!


Zu Anfang steht eigentlich immer der gleiche Gedanke. Man möchte ein schönes, spannendes Meerwasseraquarium. Ob man nun eher auf Fische abzielt oder auf Korallen sei mal dahin gestellt. Wichtig ist nur eines, ohne Plan, Wissen und auch ein wenig Geld wird es nicht gehen.

Mich fasziniert die Unterwasserwelt schon seit ich ein Kind war. Seit ich denken kann gab es in unserem Haus Aquarien. Später ging ich tauchen und so hat sich dann alles sehr intensiviert.

Mein persönlicher Geschmack geht dahin, dass ich immer versuche einen kleinen Teil eines Riffs nachzuempfinden. Wichtig ist mir dabei, dass diese kleine Szenerie auch so in der Natur stattfinden könnte. 

Ich verfolge also einen Plan und halte das für sehr wichtig. Das was ich mir an Tieren vor meinem geistigen Auge vorstelle, bestimmt welches Technik- und Aquarienkonzept ich benötige. Ist dieser Grundstein gelegt, kann es losgehen. 

Bei der Technik bin ich der Meinung, dass man nicht am falschen Ende sparen sollte. Das habe ich alles schon gemacht und irgendwo gab es schlussendlich immer Probleme. Gute Technik muss aber nicht zwangsläufig teuer sein. Auch hier gilt es, sich zu informieren, die Produkte zu verstehen und entsprechend auszuwählen. 

Mit Produkten, die im oberen Mittelfeld der Preisspanne liegen, bin ich immer ganz gut gefahren. Manchmal muss es aber auch etwas hochpreisiges sein. Nämlich dann, wenn der Kompromiss zum günstigeren Produkt ein merklich schlechteres Ergebnis für die Tiere zur Folge hätte.

So habe ich beispielsweise einen relativ günstigen Eiweißabschäumer (Bubble Magus 150pro), aber bei der Beleuchtung habe ich zur ATI Hybrid gegriffen. Beides funktioniert sehr gut. Der Bubble Magus macht sehr gute Arbeit und über die Hybrid muss man eh nicht viele Worte verlieren. 

Gerade beim Thema Eiweißabschäumer bin ich der Meinung, sollte man vorsichtig sein. Hier gilt nicht, viel hilft viel oder besser gesagt groß hilft viel! Der Abschäumer muss einfach zum Becken und zum Besatz passen. Viele Becken werden viel zu stark abgeschäumt. Es gibt immer wieder Ratschläge "lieber eine Nummer größer". Das macht aber nur Sinn, wenn ich die Leistung des Abschäumers regulieren kann. Regelbare Pumpen bei Eiweißabschäumern sind aber noch nicht lange im Angebot und so wird bei vielen Becken mit zu großen Geräten gearbeitet und abgeschäumt was das Zeug hält. Relativ schnell wundert man sich dann, dass die Korallen irgendwie blass und matt aussehen. Das kann natürlich auch viele andere Gründe haben, aber an den Abschäumer denken dabei die wenigsten. Der erste Gedanke geht aber immer zu irgendwelchen zusätzlichen Mittelchen, welche dann ins Wasser dosiert werden, was aber nicht zwangsläufig hilft oder richtig ist.

Beim Licht scheiden sich die Geister wohl am stärksten. Einig ist man sich hier nur bei einem Thema. Spektrum und Leistung müssen passen. Ohne passendes Licht wird man scheitern!

Der eine schwört auf HQi, der andere auf T5 und wieder andere auf LED oder Hybridlösungen. Ich fange hier gar nicht erst an in die Tiefe zu gehen, weil das den Rahmen sprengen würde. 

Ich bevorzuge eine LED/T5 Kombination und habe dafür diverse Gründe. T5 ist für mich wichtig, um flächiges Licht zu erzeugen. Ich bin der Meinung, das die punktuellen Leistungsspitzen der meissten LED Lampen weder den Tieren noch dem Betrachter gefallen. Es kommen zwar mehr und mehr flächige Prototypen per Vorankündigung, aber momentan hat, für meinen Geschmack, noch kein Hersteller eine finale Lösung präsentiert oder ist gar lieferfähig. Es gibt zwar schon einige käufliche LED-Lampen, mit denen man auf hohem Niveau beleuchten kann, aber meisstens bewegt sich ein wirklich gutes Beleuchtungskonzept dann in sehr hochpreisigen Bereichen, wenn man wirklich flächig ausleuchten will. Damit meine ich übrigens flächig aus Sicht der Korallen und nicht was unser Auge als flächig akzeptiert!

Die Strömung ist da schon weitaus günstiger zu lösen. Es gibt sehr viele gute Pumpen und auch für jeden Geldbeutel ist was dabei. Wie bei allem gilt auch hier, der Preis hat immer seinen Grund, aber mit überschaubarem Einsatz kann man eine gute Strömung im Becken schaffen. 

Wichtig ist meiner Meinung nach, lieber 3-4 mittelstarke Pumpen zu nehmen, als 1 oder 2 "Megaturbinen". Ausnehmen von dieser Aussage würde ich das "Gyre" Prinzip der chinesischen Marke Maxspect. Hier wird halt ein anderer Ansatz verfolgt.
Die richtige Platzierung bzw. Ausrichtung der Pumpen ist das wichtigste. Hier muss man nicht selten ausprobieren und tüfteln, aber die richtige Strömung ist keine Hexerei.

Förderpumpen sollten übrigens so gewählt werden, dass Sie zum Konzept des Nährstoffaustrages und zum Filterkonzept passen. Einige Systeme bevorzugen einen hohen Durchfluss im Technikbecken (z.B. Triton mit Algenrefugium), andere Konzepte schlagen eher kleinere Durchflussmengen vor. 
Bei der Nährstoffkontrolle arbeite ich mit besagtem Eiweißabschäumer, weder nass noch trocken eingestellt, einem selbstreinigendem Zeolithfilter und einer durch Kohlenstoff Zugaben entsprechend hohen Bakterienpopulation. Passend zu diesen Voraussetzungen habe ich einen Durchfluss im Technikbecken gewählt, welcher der 3-4 fachen Menge des gesamten Bruttovolumens entspricht.

Auf das Thema Versorgung, Nährstoffe etc. gehe ich sicherlich in späteren Beiträgen noch ein. Dran bleiben lohnt sich also vielleicht ;-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.